Geheimnisvolles Flugobjekt über Turtmann: Die Forschung hinter dem Fesselballon
Geheimnisvolles Flugobjekt über Turtmann: Die Forschung hinter dem Fesselballon
Ein unerwartetes Schauspiel erregte Anfang Februar die Aufmerksamkeit der Bewohner von Turtmann: Ein rot-weißes Flugobjekt, scheinbar schwerelos am Himmel schwebend, weckte Neugier und Verwunderung.
Hinter den Kulissen der Forschung
Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Fesselballon handelte, der mit Messinstrumenten zur Analyse der Luftzusammensetzung ausgestattet war. Dieser Ballon ist Teil eines Forschungsteams der technischen Hochschule EPFL in Sitten und dient der Untersuchung extremer Umweltbedingungen. Unter der Leitung von Professorin Julia Schmale wurden diese Ballons entwickelt, um Informationen zur Atmosphäre zu sammeln, die in den herkömmlichen Messmethoden fehlen.
Vorbereitung und Aufstieg
Die Vorbereitungen für den Flug des Ballons erfordern Zeit und Sorgfalt. Mit Helium gefüllt und an robusten Bodenschrauben verankert, steht er schließlich bereit für den Aufstieg. Unter der Verantwortung von Systemingenieur Lionel Favre und seinem Team werden technische und logistische Belange des Projekts sichergestellt.
Messungen und Datenanalyse
Während des Flugs sammelt der Ballon wichtige Messdaten über Feinstaub, Partikelzählung und Lichtabsorption. Diese Informationen sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der Luftzusammensetzung und ihrer Auswirkungen auf das Klima und die Wolkenbildung. Durch die Analyse der Partikel können die Forscher Rückschlüsse auf deren Herkunft ziehen, sei es durch menschliche Aktivitäten wie Verkehr und Landwirtschaft oder durch externe Einflüsse.
Perspektiven und Zukunftspläne
Mit seiner Mission in Turtmann und bald auch in anderen Teilen der Welt trägt der Fesselballon dazu bei, die Wissenslücke in den Atmosphärenwissenschaften zu schließen und unser Verständnis von Umweltphänomenen zu vertiefen. Bis Ende Februar war der "Weisse Seeadler" weiterhin über den Himmel von Turtmann zu sehen, bevor er sich auf seine nächsten Abenteuer in Grönland, der Antarktis und darüber hinaus begab.
Weitere Infos: https://www.epfl.ch/labs/eerl/