VSnet: Bei der technologischen Entwicklung ganz vorne mit dabei

Dominique Gabioud und Therry Bagnoud erläutern das technische Umfeld von damals und die Bedürfnisse von morgen. (Foto: Isabelle Favre)

Seit Beginn der 1990er-Jahre haben sich die digitalen Technologien, allen voran das Internet, rasant weiterentwickelt. Dominique Gabioud (DG) als erster Geschäftsführer und Thierry Bagnoud (TB) als aktueller Webmaster von VSnet erklären, wie der Verein sein Netz über die Jahre weiterentwickelt hat.  

Wie wurde das VSnet-Netzwerk in seiner Anfangsphase aufgebaut?

DG: Mit der ersten Verbindung wurde das Idiap, das sich damals im Zentrum von Martinach befand, mit SWITCH verbunden, dem Internetanbieter der Schweizer Universitäten. Anschliessend sind weitere akademische Institutionen auf den fahrenden Zug aufgesprungen und das Netz hat sich nach und nach über die Rhoneebene ausgebreitet.

Auf welche Infrastruktur haben Sie sich damals gestützt?

DG: Bis zur Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes 1998 mieteten wir Telefonlinien bei der PTT, der Vorgängerin der Swisscom, die damals das Monopol hatte. Danach hat sich das Netz in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken verschiedener Städte weiterentwickelt, mit denen wir ausgezeichnete Kontakte pflegten.

TB: Technisch erreichten die ersten VSnet-Verbindungen eine Übertragungsrate von 64 Kbit/s. Danach konnte diese sogar bis auf 2 Mbit/s erhöht werden. Heute scheint das fast lächerlich, aber man muss sich in diese Zeit zurückversetzen.

 

«Wir haben unsere Netzinfrastruktur, die zu 100% aus Glasfaser besteht, voll im Griff.» 

Thierry BagnoudWebmaster von VSnet

 

Und heute garantiert VSnet eine 10 Gbit/s-Verbindung. Was für ein Fortschritt! 

TB: Alles in diesem Bereich entwickelt sich unglaublich schnell, nicht nur die Verbindungsgeschwindigkeiten! Auch die Hard- und Software.

DG: VSnet war stets darum bemüht, seinen Mitgliedern den bestmöglichen Internetanschluss bereitzustellen. Ich wage zu behaupten, dass wir in dieser Hinsicht nie hinterherhinkten, im Gegenteil. Seit der Gründung war VSnet bei den technologischen Entwicklungen im Zusammenhang mit der digitalen Revolution stets ganz vorne mit dabei.

TB: Abgesehen von seiner hohen Leistungsfähigkeit ist die Internetverbindung zudem vollständig redundant. Das heisst, bei einer allfälligen Panne springt eine Notfallanlage ein und ein Betriebsunterbruch wird verhindert.

Verfügt der Verein über ein eigenes Netz?

DG: Gewissermassen ja. Praktisch mietet VSnet bei bestimmten Betreibern sogenannte «nackte» Glasfasern, die wir an unsere eigenen Router anschliessen.

TB: Damit haben wir unsere Netzinfrastruktur, die zu 100% aus Glasfaser besteht, voll im Griff. Die Übertragung kennt keine Grenzen, ausser jene unserer Hardware. Und für Arbeiten am Netz stützen wir uns auf die Kompetenzen lokaler, in diesem Bereich spezialisierter Unternehmen, beispielsweise OIKEN.

DG: Das ist einer der Trümpfe von VSnet. Das Vereinsmodell ermöglicht es, Bedürfnisse und Ressourcen zu bündeln. Alle technischen Fragen sämtlicher Mitglieder werden zentralisiert und vom operativen Team von VSnet in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern beantwortet. Damit gewinnen wir an Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität.

Welche Entwicklungsansätze sehen Sie für die nächsten Jahre?

TB: Um die künftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konnektivität zu meistern, namentlich im Bereich Cloud- Services, erneuert VSnet seit einigen Jahren seine Hardware schrittweise und hat auch neue Services in den Leistungskatalog aufgenommen. Sie haben die Leistungsfähigkeit von 10 Gbit/s erwähnt – nächstens wird diese für die Verbindung zum SWITCHNetz gar auf 40 Gbit/s erhöht. Wir passen uns fortlaufend den Bedürfnissen unserer Mitglieder an und beobachten die Entwicklung des Datenverkehrs. Die tägliche Nutzung des Netzes von VSnet hat sich im letzten Jahrzehnt verzehnfacht; sie ist auf über 2800 Gigabits Daten angestiegen, die täglich durch unsere Glasfaser übertragen werden.

 

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Diese Artikelserie wird anlässlich des 25-jährigen Bestehens des VSnet-Vereins veröffentlicht. Alle Interviews finden Sie in ihrer Jubiläumsbroschüre:

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